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Wahnsinn im Film

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Psychiatrische Störungsbilder bei Alfred Hitchcock

Wahnsinn im Film

In dieser Folge beschäftigen wir uns mit Psychiatrischen Störungsbildern im Film. Und zwar nicht in irgendwelchen Filmen, sondern in drei von Alfred Hitchcocks Meisterwerken.

Wir fangen natürlich an mit Norman Bates in Psycho. Danach werfen wir einen Blick auf James Steward, der in Vertigo den Ex-Polizisten John Ferguson spielt. Und zu guter Letzt schauen wir, was Marnie in dem gleichnamigen Film so umtreibt.

Auch wenn der bücherliebende Deutschlehrer in mir traurig den Kopf schüttelt — Film und Fernsehen sind in den letzten Jahren zu wichtigen Informationquellen geworden. Viele Menschen beziehen ihre Vorstellungen über kulturelle, wissenschaftliche oder auch medizinische Gegebenheiten aus Spielfilmen und Fernsehserien.

Natürlich sind diese Darstellungen eher stereotyp, nichtsdestotrotz prägen sie unser Bild von psychischen Erkrankungen im Allgemeinen und dem sogenannten Wahnsinn im Speziellen. Für den angehenden Heilpraktiker Psychotherapie ist es daher wichtig, sich mit diesen Darstellungen auseinanderzusetzen.

Denke ich über die Darstellung des Wahnsinns im Film nach, fällt mir direkt Alfred Hitchcock ein. Er setzt sich in beinahe allen Filmen mit Aspekten psychischer Erkrankung auseinander oder setzt sie zumindest spannungsfördernd ein.

Sein bekanntester Film dürfte in diesem Zusammenhang wohl der Horrorklassiker „Psycho“ sein. Die Hauptfigur Norman Bates ist ein mordender Psychopath, der seine Handlungen unter dem Einfluss seiner toten Mutter begeht.

Schauen wir uns Norman Bates also etwas genauer an. Wie charakterisiert Hitchcock seinen Wahnsinn und welche möglichen Störungsbilder können wir diagnostizieren?

Zunächst einmal scheint Norman von seinen Morden seltsam unberührt zu bleiben. Zwar schafft er die Leichen fort, aber er tut dieses routiniert und ohne sichtbaren Stress. Es scheinen beinahe zwei voneinander getrennte Persönlichkeiten nebeneinander in seinem Körper zu existieren — der Mörder und der Entsorger.

Eine solche Dissoziative Persönlichkeitsstörung wird in der ICD-10 als F44.81 kodiert. Eventuell ist sie auch noch unter ihrer alten Bezeichnung „Multiple Persönlichkeitsstörung“ bekannt.

In dieser Deutung wäre die eine Persönlichkeit Norman Bates, die andere Persönlichkeit wäre seine Mutter. Sie ist zwar bereits verstorben, aber ihre Persönlichkeit wird in Norman quasi konserviert und übernimmt hin und wieder die Kontrolle.

Der Wechsel der Persönlichkeiten geschieht immer dann, wenn Norman eine intensive emotionale Erfahrung macht. Zum Beispiel wenn er sexuelle Erregung empfindet oder sich bedroht fühlt. Für die Mordtaten wäre streng genommen nicht Norman, sondern seine Mutter, als seine zweite Persönlichkeit verantwortlich.

Auch wenn sich Figuren, die eine dissoziative Identitätsstörung aufweisen, hervorragend als Protagonisten für gruselige Filmhandlungen eignen, ist diese Störung in der Realität sehr selten.

Von manchen Experten wird sie sogar gänzlich angezweifelt. Und selbstverständlich sind die weiteren Persönlichkeiten, die nebeneinander in einem Körper leben nicht automatisch Mörder.

Eine andere mögliche Diagnose wäre der dissoziative Trance- oder Besessenheitszustand. Er ist mit der dissoziativen Identitätsstörung eng verbunden und wird in der ICD-10 als F44.3 kodiert. Hierbei kommt es nicht zur Ausbildung unterschiedlicher Persönlichkeiten, sondern zu einer Veränderung des Bewusstseinszustandes.

Dadurch nimmt eine einzige neue Identität die Stelle der alten ein. Die Wahrnehmung der unmittelbaren Umgebung wird eingeengt — die neue Identität ist fokussiert auf einzelne Umgebungsreize. In Norman Bates Fall wären dies die bereits erwähnten sexuellen Reize der Frauen, die seine Opfer werden.

Im Zustand der dissoziativen Besessenheit zeigen die Betroffenen zusätzliche stereotype Verhaltensweisen und Bewegungsabläufe.

Tatsächlich weist Norman Bates während seiner Mordtaten solche anderen Verhaltensweisen auf: In seinem alltäglichen Zustand ist er eher unbeholfen und gehemmt — während seiner Morde dagegen scheint er voller Energie zu stecken. Typisch für einen Trancezustand ist zudem eine vollständige oder partielle Amnesie für die Zeit während der Besessenheit. Auch dies ist in Normans Verhaltensweisen nach den Taten zu erkennen.

Soviel erst einmal zu Psycho und Norman Bates möglichen Diagnosen. Schauen wir jetzt einen anderen Hitchcock-Klassiker an — Vertigo.

In diesem, neben Psycho vielleicht bekanntesten Hitchcock-Film leidet die Hauptfigur John Ferguson unter Schwindel und Höhenangst. Am Beginn der Erkrankungn steht eine Traumatisierung: Ferguson wurde als Polizist Zeuge des tödlichen Unfalls seines Kollegen. Während einer Verfolgungsjagd in großer Höhe stürzten beide ab. Ferguson konnte sich gerade noch halten, sein Kollege aber stürzte in den Tod.

Fergusons bereits vorhandene Symptome einer Höhenangst verstärkten sich. Zusammen mit seinen Schuldgefühlen — seinem verunglückten Kollegen nicht helfen zu können — führte es dazu, dass er seinen Dienst bei der Polizei quittieren mußte.

Schauen wir uns nun das Krankheitsbild genauer an: John Ferguson leidet also unter Schwindelattacken. Diese treten häufig im Zusammenhang mit psychischen Angst-Erkrankungen auf. In diesem speziellen Fall leidet er unter Höhenangst, auch Akrophobie genannt, die in der ICD-10 unter die Ziffer F.05 fällt.

Akrophobie tritt zum Beispiel auf Türmen, hohen Bergen, vor Abhängen, auf Brücken, Hochhäusern, Balkonen und Leitern auf. Mitunter verbindet sich die Akrophobie mit anderen Angststörungen. Auch an der Flugangst kann die Akrophobie beteiligt sein — sie ist jedoch nicht mit dieser gleichzusetzen.

Auch Marnie — die Protagonistin aus Hitchcocks gleichnamigem Film — leidet an einer psychischen Störung. Und damit sind wir auch schon beim dritten und letzten unserer heute besprochenen Filme.

Die Hauptfigur Marnie leidet an Kleptomanie. Und da ihre Umwelt wenig bis gar kein Verständnis für eine solche Erkrankung aufbringt, macht sie sich angreifbar und sogar erpressbar.

Tatsächlich ernten die so genannten Impulskontrollstörungen noch heute Kopfschütteln. Denn viele Menschen tun sich schwer damit, sie überhaupt als Krankheiten zu erkennen.

Aber worum genau geht es bei den Impulskontrollstörungen eigentlich? Die Kleptomanie zum Beispiel zeichnet sich durch fortgesetztes, zwanghaftes Stehlen von Gegenständen aus. Diese Gegenstände besitzen für den Dieb oder die Diebin keinerlei Gebrauchswert und werden zumeist unmittelbar nach der Tat weggeworfen oder verschenkt.

Dabei ist die Tat durchaus schambesetzt. Das hält den Kranken allerdings nicht davon ab, wieder zu stehlen, sobald der innere Druck — der Impuls — stark genug geworden ist. Das Hauptproblem bei dieser Erkrankung liegt im Misstrauen der Umwelt. Vor allem dann, wenn ein Kleptomane auf frischer Tat ertappt wird.

Was sagt nun die ICD-10 zu diesem Thema? In der ICD-10 gibt es die Störungen der Impulskontrolle. Dazu gehören: — die Kleptomanie, als dem Zwang zu Stehlen — die Pyromanie, also dem Zwang Brände zu legen — die Trichotillomanie, das bezeichnet den Zwang sich die Haare auszureißen und — das zwanghafte Spielen.

Ähnlich wie bei der so genannten Spielsucht geht es auch bei der Kleptomanie nicht um Gewinn oder Verlust. Sondern es geht um den Kitzel der Tat — ebenso wie der Pyromane auch nicht an dem Ergebnis des Brandes interessiert ist, sondern am Kitzel der Tat an sich.

Die Trichotillomanie, der gestörte Impuls sich die eigenen Haare auszureissen, scheint auf den ersten Blick nicht ganz in diese Reihe zu passen. Bei näherer Betrachtung aber zeigen sich auch hier überraschende Parallelen.

Kennzeichnend für die Trichotillomanie ist das herabgesetzte Schmerzempfinden während des Ausrupfens der Haare. Beinahe scheint es als wäre der Schmerz dissoziiert und würde nicht als Teil des eigenen Körpers erlebt.

Ähnliches scheint auch für die anderen genannten Impulskontrollsstörungen zu gelten: die Betroffenen geben an, dass sie wie in Trance handelten, unfähig der Handlung gegenzusteuern.

Ich hoffe, diese etwas ungewöhnliche Art der Diagnostik hat euch gefallen. Tut ihr mir einen Gefallen? Abonniert meinen Podcast, vielen Dank. Und wenn ihr jemanden kennt, den dieser Podcast interessieren könnte — empfehlt mich gerne weiter. Ich würde mich freuen.

In diesem Sinne komme ich zum Ende. Wenn Ihr wollt, hören wir uns nächsten Woche wieder, dann rund um das mit Thema Lerntechniken.

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Psychiatrische Störungsbilder bei Alfred Hitchcock

Wahnsinn im Film

In dieser Folge beschäftigen wir uns mit Psychiatrischen Störungsbildern im Film. Und zwar nicht in irgendwelchen Filmen, sondern in drei von Alfred Hitchcocks Meisterwerken.

Wir fangen natürlich an mit Norman Bates in Psycho. Danach werfen wir einen Blick auf James Steward, der in Vertigo den Ex-Polizisten John Ferguson spielt. Und zu guter Letzt schauen wir, was Marnie in dem gleichnamigen Film so umtreibt.

Auch wenn der bücherliebende Deutschlehrer in mir traurig den Kopf schüttelt — Film und Fernsehen sind in den letzten Jahren zu wichtigen Informationquellen geworden. Viele Menschen beziehen ihre Vorstellungen über kulturelle, wissenschaftliche oder auch medizinische Gegebenheiten aus Spielfilmen und Fernsehserien.

Natürlich sind diese Darstellungen eher stereotyp, nichtsdestotrotz prägen sie unser Bild von psychischen Erkrankungen im Allgemeinen und dem sogenannten Wahnsinn im Speziellen. Für den angehenden Heilpraktiker Psychotherapie ist es daher wichtig, sich mit diesen Darstellungen auseinanderzusetzen.

Denke ich über die Darstellung des Wahnsinns im Film nach, fällt mir direkt Alfred Hitchcock ein. Er setzt sich in beinahe allen Filmen mit Aspekten psychischer Erkrankung auseinander oder setzt sie zumindest spannungsfördernd ein.

Sein bekanntester Film dürfte in diesem Zusammenhang wohl der Horrorklassiker „Psycho“ sein. Die Hauptfigur Norman Bates ist ein mordender Psychopath, der seine Handlungen unter dem Einfluss seiner toten Mutter begeht.

Schauen wir uns Norman Bates also etwas genauer an. Wie charakterisiert Hitchcock seinen Wahnsinn und welche möglichen Störungsbilder können wir diagnostizieren?

Zunächst einmal scheint Norman von seinen Morden seltsam unberührt zu bleiben. Zwar schafft er die Leichen fort, aber er tut dieses routiniert und ohne sichtbaren Stress. Es scheinen beinahe zwei voneinander getrennte Persönlichkeiten nebeneinander in seinem Körper zu existieren — der Mörder und der Entsorger.

Eine solche Dissoziative Persönlichkeitsstörung wird in der ICD-10 als F44.81 kodiert. Eventuell ist sie auch noch unter ihrer alten Bezeichnung „Multiple Persönlichkeitsstörung“ bekannt.

In dieser Deutung wäre die eine Persönlichkeit Norman Bates, die andere Persönlichkeit wäre seine Mutter. Sie ist zwar bereits verstorben, aber ihre Persönlichkeit wird in Norman quasi konserviert und übernimmt hin und wieder die Kontrolle.

Der Wechsel der Persönlichkeiten geschieht immer dann, wenn Norman eine intensive emotionale Erfahrung macht. Zum Beispiel wenn er sexuelle Erregung empfindet oder sich bedroht fühlt. Für die Mordtaten wäre streng genommen nicht Norman, sondern seine Mutter, als seine zweite Persönlichkeit verantwortlich.

Auch wenn sich Figuren, die eine dissoziative Identitätsstörung aufweisen, hervorragend als Protagonisten für gruselige Filmhandlungen eignen, ist diese Störung in der Realität sehr selten.

Von manchen Experten wird sie sogar gänzlich angezweifelt. Und selbstverständlich sind die weiteren Persönlichkeiten, die nebeneinander in einem Körper leben nicht automatisch Mörder.

Eine andere mögliche Diagnose wäre der dissoziative Trance- oder Besessenheitszustand. Er ist mit der dissoziativen Identitätsstörung eng verbunden und wird in der ICD-10 als F44.3 kodiert. Hierbei kommt es nicht zur Ausbildung unterschiedlicher Persönlichkeiten, sondern zu einer Veränderung des Bewusstseinszustandes.

Dadurch nimmt eine einzige neue Identität die Stelle der alten ein. Die Wahrnehmung der unmittelbaren Umgebung wird eingeengt — die neue Identität ist fokussiert auf einzelne Umgebungsreize. In Norman Bates Fall wären dies die bereits erwähnten sexuellen Reize der Frauen, die seine Opfer werden.

Im Zustand der dissoziativen Besessenheit zeigen die Betroffenen zusätzliche stereotype Verhaltensweisen und Bewegungsabläufe.

Tatsächlich weist Norman Bates während seiner Mordtaten solche anderen Verhaltensweisen auf: In seinem alltäglichen Zustand ist er eher unbeholfen und gehemmt — während seiner Morde dagegen scheint er voller Energie zu stecken. Typisch für einen Trancezustand ist zudem eine vollständige oder partielle Amnesie für die Zeit während der Besessenheit. Auch dies ist in Normans Verhaltensweisen nach den Taten zu erkennen.

Soviel erst einmal zu Psycho und Norman Bates möglichen Diagnosen. Schauen wir jetzt einen anderen Hitchcock-Klassiker an — Vertigo.

In diesem, neben Psycho vielleicht bekanntesten Hitchcock-Film leidet die Hauptfigur John Ferguson unter Schwindel und Höhenangst. Am Beginn der Erkrankungn steht eine Traumatisierung: Ferguson wurde als Polizist Zeuge des tödlichen Unfalls seines Kollegen. Während einer Verfolgungsjagd in großer Höhe stürzten beide ab. Ferguson konnte sich gerade noch halten, sein Kollege aber stürzte in den Tod.

Fergusons bereits vorhandene Symptome einer Höhenangst verstärkten sich. Zusammen mit seinen Schuldgefühlen — seinem verunglückten Kollegen nicht helfen zu können — führte es dazu, dass er seinen Dienst bei der Polizei quittieren mußte.

Schauen wir uns nun das Krankheitsbild genauer an: John Ferguson leidet also unter Schwindelattacken. Diese treten häufig im Zusammenhang mit psychischen Angst-Erkrankungen auf. In diesem speziellen Fall leidet er unter Höhenangst, auch Akrophobie genannt, die in der ICD-10 unter die Ziffer F.05 fällt.

Akrophobie tritt zum Beispiel auf Türmen, hohen Bergen, vor Abhängen, auf Brücken, Hochhäusern, Balkonen und Leitern auf. Mitunter verbindet sich die Akrophobie mit anderen Angststörungen. Auch an der Flugangst kann die Akrophobie beteiligt sein — sie ist jedoch nicht mit dieser gleichzusetzen.

Auch Marnie — die Protagonistin aus Hitchcocks gleichnamigem Film — leidet an einer psychischen Störung. Und damit sind wir auch schon beim dritten und letzten unserer heute besprochenen Filme.

Die Hauptfigur Marnie leidet an Kleptomanie. Und da ihre Umwelt wenig bis gar kein Verständnis für eine solche Erkrankung aufbringt, macht sie sich angreifbar und sogar erpressbar.

Tatsächlich ernten die so genannten Impulskontrollstörungen noch heute Kopfschütteln. Denn viele Menschen tun sich schwer damit, sie überhaupt als Krankheiten zu erkennen.

Aber worum genau geht es bei den Impulskontrollstörungen eigentlich? Die Kleptomanie zum Beispiel zeichnet sich durch fortgesetztes, zwanghaftes Stehlen von Gegenständen aus. Diese Gegenstände besitzen für den Dieb oder die Diebin keinerlei Gebrauchswert und werden zumeist unmittelbar nach der Tat weggeworfen oder verschenkt.

Dabei ist die Tat durchaus schambesetzt. Das hält den Kranken allerdings nicht davon ab, wieder zu stehlen, sobald der innere Druck — der Impuls — stark genug geworden ist. Das Hauptproblem bei dieser Erkrankung liegt im Misstrauen der Umwelt. Vor allem dann, wenn ein Kleptomane auf frischer Tat ertappt wird.

Was sagt nun die ICD-10 zu diesem Thema? In der ICD-10 gibt es die Störungen der Impulskontrolle. Dazu gehören: — die Kleptomanie, als dem Zwang zu Stehlen — die Pyromanie, also dem Zwang Brände zu legen — die Trichotillomanie, das bezeichnet den Zwang sich die Haare auszureißen und — das zwanghafte Spielen.

Ähnlich wie bei der so genannten Spielsucht geht es auch bei der Kleptomanie nicht um Gewinn oder Verlust. Sondern es geht um den Kitzel der Tat — ebenso wie der Pyromane auch nicht an dem Ergebnis des Brandes interessiert ist, sondern am Kitzel der Tat an sich.

Die Trichotillomanie, der gestörte Impuls sich die eigenen Haare auszureissen, scheint auf den ersten Blick nicht ganz in diese Reihe zu passen. Bei näherer Betrachtung aber zeigen sich auch hier überraschende Parallelen.

Kennzeichnend für die Trichotillomanie ist das herabgesetzte Schmerzempfinden während des Ausrupfens der Haare. Beinahe scheint es als wäre der Schmerz dissoziiert und würde nicht als Teil des eigenen Körpers erlebt.

Ähnliches scheint auch für die anderen genannten Impulskontrollsstörungen zu gelten: die Betroffenen geben an, dass sie wie in Trance handelten, unfähig der Handlung gegenzusteuern.

Ich hoffe, diese etwas ungewöhnliche Art der Diagnostik hat euch gefallen. Tut ihr mir einen Gefallen? Abonniert meinen Podcast, vielen Dank. Und wenn ihr jemanden kennt, den dieser Podcast interessieren könnte — empfehlt mich gerne weiter. Ich würde mich freuen.

In diesem Sinne komme ich zum Ende. Wenn Ihr wollt, hören wir uns nächsten Woche wieder, dann rund um das mit Thema Lerntechniken.

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