Feuilletonistische Exkursionen ins innerste Bayern und radiophone Fernblicke über den Tellerrand: von der Geschichte der kleinen Leute bis zur großen Politik, vom Brauchtum bis zur Avantgarde. Wir nehmen Klischees aufs Korn und Witze ernst, pflegen die Kunst des Derbleckens und setzen auf Selbstironie statt auf Selbstbeweihräucherung. Es ist uns ein Vergnügen, Sie nicht unter Ihrem Niveau zu unterhalten!
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"Lex Heinze": wie ein Kriminalfall zum Kulturkampf führte
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Ein spektakulärer Mordprozess führt dazu, dass der Reichstag am 6.2.1900 die "Lex Heinze" beschließt: ein Gesetz gegen "unsittliche" Darstellungen in Kunst und Literatur.
In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Mau:
- was für unsittliche Details der Prozess gegen das Ehepaar Heinze zu Tage fördert,
- von der extrem prüden Gesellschaft im Deutschen Kaiserreich,
- wie sich Künstler, Prominente und die SPD gegen die Lex Heinze auflehnen,
- zu welcher Strafe das Ehepaar letztlich verurteilt wird.
Es ist einer der spektakulärsten Prozesse des Deutschen Kaiserreiches. Mehr als 500 Schaulustige drängen sich im Dezember 1891 vor dem Eingang des Strafgerichts in Berlin-Moabit. Sie alle wollen den Prozess gegen den Zuhälter Hermann Heinze und seine Frau Anna, eine Prostituierte, miterleben. Sie sind angeklagt, einen Nachtwächter getötet zu haben.
Aber nicht dieses Verbrechen steht im Mittelpunkt des Interesses, sondern vor allem die Frage, wie man mit der Prostitution in den rasant wachsenden Städten umgehen soll. Das Ehepaar Heinze wird damit ungewollt zum Namenspaten eines Reichsgesetzes, das - acht Jahre später - die Zuhälterei, aber auch die öffentliche Zurschaustellung unsittlicher Bilder und Handlungen unter Strafe stellt: die Lex Heinze.
Die Verabschiedung des Gesetzes am 6. Februar 1900 löst eine Protestwelle aus - am Ende tritt eine Kompromissfassung in Kraft.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Michael Scheffel, Literaturwissenschaftler
- Christiane Henke, Rechtshistorikerin
- Otto Falckenberg: Das Buch von der Lex Heinze (1900)
- Hugo Friedländer: Kulturhistorische Kriminal-Prozesse der letzten vierzig Jahre, Band 1; S. 72-77: Das Ehepaar Heinze wegen Ermordung des Nachtwächters Braun vor den Geschworenen
Weiterführender Link:
Stichtag: 4. Mai 1910 - Abkommen gegen Mädchenhandel wird geschlossen
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an [email protected]
Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!
Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Thomas Mau
Redaktion: Christoph Tiegel und Sefa İnci Suvak
2970 episoder
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Ein spektakulärer Mordprozess führt dazu, dass der Reichstag am 6.2.1900 die "Lex Heinze" beschließt: ein Gesetz gegen "unsittliche" Darstellungen in Kunst und Literatur.
In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Mau:
- was für unsittliche Details der Prozess gegen das Ehepaar Heinze zu Tage fördert,
- von der extrem prüden Gesellschaft im Deutschen Kaiserreich,
- wie sich Künstler, Prominente und die SPD gegen die Lex Heinze auflehnen,
- zu welcher Strafe das Ehepaar letztlich verurteilt wird.
Es ist einer der spektakulärsten Prozesse des Deutschen Kaiserreiches. Mehr als 500 Schaulustige drängen sich im Dezember 1891 vor dem Eingang des Strafgerichts in Berlin-Moabit. Sie alle wollen den Prozess gegen den Zuhälter Hermann Heinze und seine Frau Anna, eine Prostituierte, miterleben. Sie sind angeklagt, einen Nachtwächter getötet zu haben.
Aber nicht dieses Verbrechen steht im Mittelpunkt des Interesses, sondern vor allem die Frage, wie man mit der Prostitution in den rasant wachsenden Städten umgehen soll. Das Ehepaar Heinze wird damit ungewollt zum Namenspaten eines Reichsgesetzes, das - acht Jahre später - die Zuhälterei, aber auch die öffentliche Zurschaustellung unsittlicher Bilder und Handlungen unter Strafe stellt: die Lex Heinze.
Die Verabschiedung des Gesetzes am 6. Februar 1900 löst eine Protestwelle aus - am Ende tritt eine Kompromissfassung in Kraft.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Michael Scheffel, Literaturwissenschaftler
- Christiane Henke, Rechtshistorikerin
- Otto Falckenberg: Das Buch von der Lex Heinze (1900)
- Hugo Friedländer: Kulturhistorische Kriminal-Prozesse der letzten vierzig Jahre, Band 1; S. 72-77: Das Ehepaar Heinze wegen Ermordung des Nachtwächters Braun vor den Geschworenen
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Redaktion: Christoph Tiegel und Sefa İnci Suvak
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