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Mit Patrick Eiden-Offe über die Poesie der Klasse

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Vielleicht erklärt sich die anhaltende Schwäche linker Politik in den letzten Jahrzehnten nicht nur durch die Dominanz neoliberaler Deutungsmuster oder das Scheitern sozialistischer Projekte im 20. Jahrhundert. Der starke Arm des Fabrikarbeiters hat nicht nur politisch an Kraft verloren; auch seine Symbolik ist verblasst oder gar von Rechts vereinnahmt.
Doch ist eine linke Perspektive zwangsläufig mit der Ästhetik der Industriegesellschaft verbunden? Patrick Eiden-Offe hat in seiner Studie Poesie der Klasse antikapitalistische Literatur aus der Zeit vor der Schließung linker Theorie und Ästhetik untersucht. Anders, als es der Marxismus später behauptete, lassen sich die linken Autoren des Vormärz und der Romantik nicht als Träumer und Chaoten abtun. Die Texte sind als authentische Versuche zu verstehen, eine politische Position in der noch neuen kapitalistischen Gesellschaft zu artikulieren.
Die Begriffe, mit denen gearbeitet wird, sind dabei so fluide und widersprüchlich wie die Sozialstruktur: Das Proletariat musste erst erfunden werden. Literatur, Theorie und Statistik rangen Hand in Hand um eine Deutung der Wirklichkeit. Man diskutierte die Frauenfrage, den Kolonialismus und über ein „Wir“, das noch nicht gefunden war. Was lässt sich von der politästhetischen Experimentierfreude dieser Zeit lernen?

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Kapitler

1. Einleitung (00:00:52)

2. Was ist romantischer Antikapitalismus? (00:03:36)

3. Epocheneinteilung 1815 -1850 (00:06:44)

4. Preußische Reformen (00:10:39)

5. Freisetzung durch Gewerbefreiheit (00:12:48)

6. Regionale Unterschiede der Modernisierung (00:14:20)

7. Niedergang der Zunft in der Literatur (00:16:33)

8. Internationalismus der Zunft (00:24:11)

9. Dialektik der Aufklärung avant la lettre (00:25:25)

10. Gesellenbewegung (00:29:04)

11. Zeitschriftenkultur (00:33:36)

12. Identitätsexperimente (00:38:54)

13. proletarische Intellektuelle (00:40:28)

14. Literalität (00:43:45)

15. Gleichstellung Theorie und Literatur (00:45:47)

16. Das Imaginäre (00:51:50)

17. Rolle der Statistik (00:57:51)

18. Der Hessische Landbote (01:04:03)

19. Reportage (01:09:55)

20. Pauperisierung als Darstellungsproblem (01:15:03)

21. Reflexion der Geschlechterdifferenz und des Rassismus (01:23:37)

22. Uniformierung der Arbeiterklasse (01:27:03)

23. Spätmoderne als inverser Vormärz (01:31:55)

24. Vielfalt der Kampfformen (01:40:52)

25. Drake_Stafford_FADED (01:51:19)

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Die Begriffe, mit denen gearbeitet wird, sind dabei so fluide und widersprüchlich wie die Sozialstruktur: Das Proletariat musste erst erfunden werden. Literatur, Theorie und Statistik rangen Hand in Hand um eine Deutung der Wirklichkeit. Man diskutierte die Frauenfrage, den Kolonialismus und über ein „Wir“, das noch nicht gefunden war. Was lässt sich von der politästhetischen Experimentierfreude dieser Zeit lernen?

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