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D-RR263 – Sara & Astrid: Briefe unter der Matratze
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Es waren viele und besondere Briefe, die sich Sara Schwardt und Astrid Lindgren schrieben, über 30 Jahre lang.
Diese Briefe sind heute Thema im Reiseradio. Es geht um einen Briefwechsel zwischen Astrid Lindgren und Sara Schwardt (damals noch Ljungcrantz) Ein Briefwechsel, der mehr oder weniger intensiv über 31 Jahre Bestand hatte. Dabei haben sich die Beiden nicht persönlich kennengelernt und waren sich doch so nah. Und da war auch noch ein Altersunterschied von 52 Jahren, die Sara jünger ist als Astrid. Wahrscheinlich wüsste ich von all dem nichts, hätte Astrids Familie nicht aus diesem Briefwechsel ein Buch gemacht, das vor knapp zehn Jahren erschien.
Grattis på födelsedagen, Astrid
Warum reden wir heute darüber? Heute ist Astrid Lindgrens Geburtstag. Heute würde sie 117 Jahre alt. Geboren wurde sie am 14. November 1907 auf dem damaligen Gutshof Näs in Vimmerby in Småland, Schweden. Eigentlich ist schon dies Grund genug einen Kaffee und eine Zimtschnecke zur Feier des Tages zu genießen.
Tack so mycket, Sara
Nur wenige Kilometer von Vimmerby, am Ortsausgang von Mariannelund, traf ich Sara Schwardt im August dieses Jahres, um mit ihr über diesen Briefwechsel zu reden und über ihre ganz besondere Beziehung zu Astrid Lindgren.
August in Småland. Wir, Sara und ich, sitzen auf einer Wiese, dicht am Wald und noch dichter am Astrid Lindgren Filmmuseum „Filmbyn“. Die gelbe Sonne scheint vom blauen Himmel. Schwedischer Sommer aus dem Bilderbuch.
Willst Du mich glücklich machen?
Es beginnt im Jahr 1971. Sara Ljungcrantz, ein Mädchen aus Ulricehamn in Västergötland, schreibt einen Brief an Astrid Lindgren in Stockholm. Einfach so. Mit der Einleitungsfrage: Willst Du mich glücklich machen? Das große Wunder: Sie bekommt Antwort. Es dauert, aber sie bekommt eine. Und damit beginnt das Briefe schreiben.
Manch Erwachsener hätte wahrscheinlich den Brief der zwölfjährigen Sara in den Papierkorb geworfen. Nicht Astrid Lindgren, die erst nach fast einem Jahr antwortet und um Verzeihung für die Verzögerung bittet. Es sei ein schöner Brief, schrieb Astrid, in dem Du Dein Innerstes nach außen kehrst. Und dieses Innere nach außen kehren war der rote Faden über mehr als 30 Jahre. Darüber reden wir und Ihr könnt beim Gespräch dabei sein.
Sarah & Astrid
…sagt, sie habe ein tiefes Vertrauen in Astrid gehabt. Es sei so gewesen, dass Astrid, das klinge verrückt, damals vermutlich ihre einzige wirkliche Bezugsperson war. Deshalb sei sie so entscheidend für ihre Zukunftsentwicklung gewesen. Die Briefe waren wichtig für Saras Leben. Und vielleicht sogar wichtig für Astrid Lindgren.
Deine Briefe lege ich unter die Matratze
Der Titel des Briefwechselbuchs entstand im Lauf der Jahre. Unter der Matratze waren sie sicher verwahrt. Sara sagt, als sie zum ersten Mal vom Buchprojekt hörte, sei sie erst einmal geschockt gewesen. Deshalb hatte sie die Briefe nicht der Familie von Astrid zur Verfügung gestellt. In der Nacht vor der Veröffentlichung habe sie nicht schlafen können. Das Ergebnis habe sie aber lange mit Angst versöhnt.
Komplizierte Aufarbeitung
Die Zeit verstrich und wir redeten und redeten. Das, was im Podcast so flüssig klingt, war bei weitem nicht so einfach, wie Ihr vielleicht denkt. Sara kann Englisch, sie kann auch ein wenig Deutsch. Aber beim Thema Empfindungen und Gefühle wollte sie sich lieber in ihrer eigenen Sprache äußern. Problem: Ich kann kein Schwedisch. So war es gut, dass Camilla Peterson Skude, PR-Koordinatorin bei „Smålands Turism“ mit am Tisch saß. Ich stellte also die Fragen in Englisch. Sara beantwortete sie in Schwedisch. Camilla übersetzte sie wieder ins Englische und daraus entstand, durch meine Übersetzung ins Deutsche, dann der Text für die Synchronisation. Ganz schön umständlich, hat aber geklappt und es war mir wichtig, dass sich Sara beim Gespräch wohlfühlt und in ihrer Sprache reagieren konnte.
So geht’s. Dies nur so ganz am Rande, aber ich finde Ihr sollt wissen, wie das Gespräch zustande kam.
Buch und Talk – Beides lohnt
Es war ein wundervolles Gespräch und „Deine Briefe lege ich unter die Matratze“ ein noch tolleres Buch, das man einfach lesen muss. Dies übrigens auch um Astrid Lindgren und ihre Lebensphilosophie zu verstehen. Außerdem lernt man auch Schweden und seine Menschen ein ganzes Stück besser kennen.
Die deutsche Ausgabe ist in Astrid Lindgrens deutschem Verlag erschienen und Wer jetzt Leselust verspürt, ist auf dem richtigen Pfad. Eine Ausgabe, die sich lohnt.
Deine Briefe lege ich unter die Matratze
Ein Briefwechsel 1971 – 2002
von Astrid Lindgren und Sara Schwardt
Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg
€ 20,00
ISBN-Nummer: 978-3-7891-2943-8
Spoileralarm
Mehr über Astrid Lindgren und ihre Heimat Småland gibt es im Januar und Februar 2025 hier im Reiseradio. Also genau zur richtigen Zeit um den nächsten Schwedenurlaub zu planen. Lust auf Elche? Dazu gibt es bereits einen Podcast zum Hören
Information
Hinweis
Die Recherche für diesen Podcast wurde unterstützt von Visit Småland. Meine Meinung wurde davon nicht beeinflusst. Für die Nutzung eingefügter Links auf dieser Seite erhalte ich keine finanzielle Beteiligung und habe keine Vorteile. Sie sind Teil der journalistischen Informationspflicht.
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12 episoder
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Es waren viele und besondere Briefe, die sich Sara Schwardt und Astrid Lindgren schrieben, über 30 Jahre lang.
Diese Briefe sind heute Thema im Reiseradio. Es geht um einen Briefwechsel zwischen Astrid Lindgren und Sara Schwardt (damals noch Ljungcrantz) Ein Briefwechsel, der mehr oder weniger intensiv über 31 Jahre Bestand hatte. Dabei haben sich die Beiden nicht persönlich kennengelernt und waren sich doch so nah. Und da war auch noch ein Altersunterschied von 52 Jahren, die Sara jünger ist als Astrid. Wahrscheinlich wüsste ich von all dem nichts, hätte Astrids Familie nicht aus diesem Briefwechsel ein Buch gemacht, das vor knapp zehn Jahren erschien.
Grattis på födelsedagen, Astrid
Warum reden wir heute darüber? Heute ist Astrid Lindgrens Geburtstag. Heute würde sie 117 Jahre alt. Geboren wurde sie am 14. November 1907 auf dem damaligen Gutshof Näs in Vimmerby in Småland, Schweden. Eigentlich ist schon dies Grund genug einen Kaffee und eine Zimtschnecke zur Feier des Tages zu genießen.
Tack so mycket, Sara
Nur wenige Kilometer von Vimmerby, am Ortsausgang von Mariannelund, traf ich Sara Schwardt im August dieses Jahres, um mit ihr über diesen Briefwechsel zu reden und über ihre ganz besondere Beziehung zu Astrid Lindgren.
August in Småland. Wir, Sara und ich, sitzen auf einer Wiese, dicht am Wald und noch dichter am Astrid Lindgren Filmmuseum „Filmbyn“. Die gelbe Sonne scheint vom blauen Himmel. Schwedischer Sommer aus dem Bilderbuch.
Willst Du mich glücklich machen?
Es beginnt im Jahr 1971. Sara Ljungcrantz, ein Mädchen aus Ulricehamn in Västergötland, schreibt einen Brief an Astrid Lindgren in Stockholm. Einfach so. Mit der Einleitungsfrage: Willst Du mich glücklich machen? Das große Wunder: Sie bekommt Antwort. Es dauert, aber sie bekommt eine. Und damit beginnt das Briefe schreiben.
Manch Erwachsener hätte wahrscheinlich den Brief der zwölfjährigen Sara in den Papierkorb geworfen. Nicht Astrid Lindgren, die erst nach fast einem Jahr antwortet und um Verzeihung für die Verzögerung bittet. Es sei ein schöner Brief, schrieb Astrid, in dem Du Dein Innerstes nach außen kehrst. Und dieses Innere nach außen kehren war der rote Faden über mehr als 30 Jahre. Darüber reden wir und Ihr könnt beim Gespräch dabei sein.
Sarah & Astrid
…sagt, sie habe ein tiefes Vertrauen in Astrid gehabt. Es sei so gewesen, dass Astrid, das klinge verrückt, damals vermutlich ihre einzige wirkliche Bezugsperson war. Deshalb sei sie so entscheidend für ihre Zukunftsentwicklung gewesen. Die Briefe waren wichtig für Saras Leben. Und vielleicht sogar wichtig für Astrid Lindgren.
Deine Briefe lege ich unter die Matratze
Der Titel des Briefwechselbuchs entstand im Lauf der Jahre. Unter der Matratze waren sie sicher verwahrt. Sara sagt, als sie zum ersten Mal vom Buchprojekt hörte, sei sie erst einmal geschockt gewesen. Deshalb hatte sie die Briefe nicht der Familie von Astrid zur Verfügung gestellt. In der Nacht vor der Veröffentlichung habe sie nicht schlafen können. Das Ergebnis habe sie aber lange mit Angst versöhnt.
Komplizierte Aufarbeitung
Die Zeit verstrich und wir redeten und redeten. Das, was im Podcast so flüssig klingt, war bei weitem nicht so einfach, wie Ihr vielleicht denkt. Sara kann Englisch, sie kann auch ein wenig Deutsch. Aber beim Thema Empfindungen und Gefühle wollte sie sich lieber in ihrer eigenen Sprache äußern. Problem: Ich kann kein Schwedisch. So war es gut, dass Camilla Peterson Skude, PR-Koordinatorin bei „Smålands Turism“ mit am Tisch saß. Ich stellte also die Fragen in Englisch. Sara beantwortete sie in Schwedisch. Camilla übersetzte sie wieder ins Englische und daraus entstand, durch meine Übersetzung ins Deutsche, dann der Text für die Synchronisation. Ganz schön umständlich, hat aber geklappt und es war mir wichtig, dass sich Sara beim Gespräch wohlfühlt und in ihrer Sprache reagieren konnte.
So geht’s. Dies nur so ganz am Rande, aber ich finde Ihr sollt wissen, wie das Gespräch zustande kam.
Buch und Talk – Beides lohnt
Es war ein wundervolles Gespräch und „Deine Briefe lege ich unter die Matratze“ ein noch tolleres Buch, das man einfach lesen muss. Dies übrigens auch um Astrid Lindgren und ihre Lebensphilosophie zu verstehen. Außerdem lernt man auch Schweden und seine Menschen ein ganzes Stück besser kennen.
Die deutsche Ausgabe ist in Astrid Lindgrens deutschem Verlag erschienen und Wer jetzt Leselust verspürt, ist auf dem richtigen Pfad. Eine Ausgabe, die sich lohnt.
Deine Briefe lege ich unter die Matratze
Ein Briefwechsel 1971 – 2002
von Astrid Lindgren und Sara Schwardt
Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg
€ 20,00
ISBN-Nummer: 978-3-7891-2943-8
Spoileralarm
Mehr über Astrid Lindgren und ihre Heimat Småland gibt es im Januar und Februar 2025 hier im Reiseradio. Also genau zur richtigen Zeit um den nächsten Schwedenurlaub zu planen. Lust auf Elche? Dazu gibt es bereits einen Podcast zum Hören
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Hinweis
Die Recherche für diesen Podcast wurde unterstützt von Visit Småland. Meine Meinung wurde davon nicht beeinflusst. Für die Nutzung eingefügter Links auf dieser Seite erhalte ich keine finanzielle Beteiligung und habe keine Vorteile. Sie sind Teil der journalistischen Informationspflicht.
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