ERF Plus - Bibel heute Die Gemeinde Gottes wächst über ihre Grenzen
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Wie war es noch mit der Rut in der hebräischen Bibel.
In dieser wunderbaren Erzählung bleibt Ruth, die Moabiterin, als Nicht-Jüdin, als Fremde an der Seite ihrer jüdischen Schwiegermutter Naomi, damit Naomi als Witwe und ohne Kinder versorgt ist.
Rut, die aus Liebe und Verantwortungsbewusstsein das jüdische Volk zu ihrem Volk erwählt, weil sie sich dem Herrn, dem Gott Israels anschließt, wird so Teil der jüdischen Volksgemeinschaft. Ohne selber jüdisch zu werden.
Der Prophet Jesaja in unserem Abschnitt sieht so etwas wie ein „Rut-Phänomen"
in der Zukunft für Israel kommen.
In einem größeren Stil aber.
Paulus beschreibt diesen Veränderungsprozess in seinem Epheserbrief als ein Geheimnis,dass ihm von Gott gezeigt wurde, ein „Messiasgeheimnis“, das früheren Generationen nicht erkennbar gewesen ist.
Um welches Geheimnis geht es?
Das Geheimnis ist, dass die glaubende Gemeinde Israels größer, erweitert werden soll.
So steht in Vers 8:
„So lautet der Ausspruch Gottes des HERRN,
der die verstoßenen Angehörigen Israels sammelt:
»Ich will ihm noch mehr hinzusammeln zu denen,
die schon gesammelt sind.«
Wer gehört nun zur glaubenden Gemeinde Israels?
Dazu gehören diejenigen im Volk Israel,
die Gott lieben
und sein Recht, seinen Willen kennen,
und seinen Willen tun,
nämlich Gerechtigkeit üben.
Und noch etwas:
Zur glaubenden Gemeinde Israels gehören diejenigen, die den Schabbat halten.
Das bedeutet: Wenn sie den Schabbat halten, weisen sie sich öffentlich vor aller Welt aus, dass sie zu dem Gott gehören, der sich in der Bibel vorstellt.
Sie halten die von Gott gegebenen schriftlichen Anweisungen.
Es sind die Bibeltreuen.
Im ersten Bund Gottes - mit seinem fast ausschließlich jüdischen Volk Israel – ist es elementar wichtig, den Schabbat zu halten.
Durch wen soll die glaubende Gemeinde Gottes erweitert werden?
Durch Fremde. Eben Menschen aus den Nationen.
Gott lässt den Propheten eine frohe Botschaft sagen:
Alle Menschen aus den Nationen, außerhalb Israels, werden einen freien Zugang erhalten,
im Gemeindehaus der Juden zu beten.
In ihrem Tempel, in ihren Synagogen an ihrem Gottesdienst teilnehmen zu können.
Ein großes Vorrecht.
Aber - es gibt vier Bedingungen für die Fremden.
Gott sagt:
Wenn sie mich lieben,
mir gehorchen,
wenn sie den Schabbat halten
und das Gesetz des Bundes befolgen, den ich mit Israel geschlossen habe.
Die Sache mit dem „Schabbat halten“ erscheint in diesem kurzen Abschnitt drei Mal.
Was hat das zu bedeuten?
Zwei Dinge.
1. Die erweiterte Gemeinde Gottes ab Pfingsten hat zunächst einen jüdischen Charakter
Als Jesus den Gedanken der Erweiterung der Gemeinde aufnimmt,
spricht er von einem „jüdischen Stall“.
Im Johannesevangelium, Kapitel 10, Verse 14-16 sagt Jesus:
„Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich…
Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall;
auch sie muss ich herführen,
und sie werden meine Stimme hören,
und es wird eine Herde und ein Hirte werden.“
Die Apostelgeschichte berichtet uns von der ersten Gemeinde im Neuen Testament.
Sie sind eine Gemeinde aus Juden in einem jüdischen Kontext.
Sie feiern den Schabbat.
Für die erste Gemeinde in Jerusalem war die Bibel das Altes Testament.
Eben die Bibel, die auch die Bibel von Jesus war.
Die erweiterte Gemeinde Gottes ab Pfingsten hat zunächst einen jüdischen Charakter.
2. Die an Jesus Gläubigen aus den Nationen sollen sich fortwährend daran erinnern, dass die christliche Kirche aus der ersten, jüdisch geprägten Gemeinde hervorging.
Diese Tatsache soll uns fortwährend dankbar Gott gegenüber machen
und demütig und achtungsvoll gegenüber dem jüdischen Volk.
Der Apostel Paulus, ein Jude durch und durch,
nimmt diese Gedanken auf,
wenn er für seine Gemeinden aus Juden und Nichtjuden
im 2. Kapitel seines Epheserbriefes feststellt:
„11 Darum denkt daran, dass ihr, die ihr einst nach dem Fleisch Heiden wart,
12 dass ihr zu jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen vom Bürgerrecht Israels und den Bundesschlüssen der Verheißung fremd; daher hattet ihr keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt.
13 Jetzt aber in Christus Jesus seid ihr, die ihr einst fern wart, nahe geworden durch das Blut Christi.
19 So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.“
Ich komme zum Schluss.
Im ersten Vers unseres Abschnittes heißt es:
„Der HERR spricht: Denn nahe ist mein Heil, um einzutreffen,
und meine Gerechtigkeit, um offenbar zu werden.“
Das hat etwas mit Advent zu tun!
Hier steht das Wort „Heil“.
Im Hebräischen steht dort „jeshuati“.
Hier steckt der hebräische Name Jeshua drin.
Der Name Jesus.
Jesus ist der Helfer. Er rettet.
Jesus bringt Gerechtigkeit.
Er ist der Friedensfürst.
Jesus kam in sein Eigentum. Zu seinem Volk Israel.
Er möchte auch heute zu ihnen kommen.
Er möchte Frieden schaffen in den Herzen seines jüdischen Volkes.
Sünde vergeben. Heil schaffen. Auch in meinem und in Ihrem Herzen.
Darf er das?
Autor: Armin Bachor
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