Hört das denn nie auf?
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Wer im Finstern wandelt – ja, solche Täler gibt es, und ich denke: das hört doch nie auf!
Ich bin gerade dabei, in der Rente mein Pfarrhaus zu räumen – von sieben großen Zimmern auf drei kleine. Ich bin in die Wohnung meiner verstorbenen Schwiegereltern gezogen, gemeinsam wohnen wir oben, mein Mann und ich - in der Wohnung meines Mannes; aber unten darf ich meinen Kruscht und Krempel unterbringen; viele, viele Bücher; Kartons mit Material für Bibelkurse; meine Katzen, ein paar Möbel; meine Biblischen Erzählfiguren in allen Größen, und mit vielen Kulissen und Beigaben; ich freue mich einfach am Bildhaften, um das Evangelium noch deutlicher zu machen - nein: zurzeit freue ich mich nicht, denn ich muss das alles in drei Zimmern unterbringen; und jedesmal, wenn ich mit einem Auto voller Kisten komme, fragt mich mein Mann: „Hört das denn nie auf?“ Ja, den Eindruck hatte ich auch schon. Jetzt sind alle Zimmer leer – ach nein, da ist ja noch der Wandschrank mit den Wolldecken, der Keller… hört das denn nie auf???
Wer im Finstern wandelt und wem kein Licht scheint – Finsternis! Finsternis hat viele Namen, sie kann auch heißen: Krankheit; schwierige Untermieter; finanzielle Nöte; dunkle Gedanken. Und es gibt da auch viele Helfer, die sagen:
„Ach, das geht vorüber! Das hat doch jeder schon erlebt“. Stimmt! Aber grade muss ICH durch!
„Denen in Afrika geht es viel schlechter. Ja, ich jammere auf hohem Niveau; aber es ist doch MEIN Leben…“
„Freu dich einfach auf was Schönes danach!“ Gute Idee – und was?
„Hättest Du es halt anders gemacht!“ – Ja, das dachte ich auch schon, aber dafür ist es jetzt zu spät, ich kann es nicht mehr rückgängig machen!
Im Tunnel „Das schaff ich nie!“ – gefühlt ist es so! Wer im Finstern wandelt und wem kein Licht scheint – der reiße sich zusammen! Der schäme sich! Der hoffe auf ein Licht am Ende des Tunnels…
Nein, bei Jesaja heißt es: Wer im Finstern wandelt… der hoffe auf den Namen des HERRN!
Keine leichten Tröstungen, kein „da musst du halt durch!“ – sondern: Gott ist da, sein Name bürgt für Qualität: dass am Ende Licht ist. Kein positives Denken – „Alles ist für irgendetwas gut…“ Nein: eine Person, die versteht; die weiß: manches fühlt sich einfach schwer an, wo andere leicht drüber weg gehen; jeder ist doch wieder anders „gebaut“. Auf den Namen des Herrn hoffen – dieser Name ist über mir genannt worden… Diesem Jesus habe ich mich anvertraut, als ich mein „Ja“ zu ihm sagte: „Ja, ich will mit Dir mein Leben leben“. Noch wichtiger: Jesus hat es gesagt, dass er mich nicht allein lässt. Auch nicht in dunklen Tunnels oder Tälern, er geht da mit mir durch; er ist selbst dabei; er feuert mich nicht nur an zum Durchhalten. In der Jugendgruppe haben wir früher ein Lied gesungen: „Mit Jesus bleibst du auch im Tode froh und still“ – ich weiß nicht, ob das so ist; da gibt es auch andere Erfahrungen. Aber dass Jesus mich durchbringt – auf die andere Seite des Tunnels, wo das Licht ist, und die vorausgegangenen Christen, und vor allem: Gott und seine Liebe. Was für ein Empfang wird das sein!
„Made by Heaven“ – Gemacht im Himmel - der Name bürgt für Qualität; so wie es früher hieß: „Made in Germany“ – so scheint das nicht mehr zu sein - viele Betriebe verlagern die Produktion ins Ausland, das ist billiger; ich aber werde nichts „verlagern“ – ich bleibe bei meinem Herrn, denn er bleibt ja bei mir!
Autor: Pfarrerin Renate Schmidt
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