Schwarz hören: Petra Schwarz im Gespräch mit Gerhard Schöne über Leben und Tod
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„Er ist ein Meister der leisen Töne, der seine Worte lebt. Er ist – wozu ihm eigentlich alles fehlt – ein Star.“ Ja, das ist Gerhard Schöne schon zu DDR-Zeiten gewesen und ist es bis heute. Mehr als 30 Alben hat er nach der „Wende“ veröffentlicht und diverse – viel gelobte – Programme auf Bühnen gebracht. Jahr für Jahr gibt der in Meißen lebende Gerhard Schöne um die 100 Konzerte. Er wurde für sein Schaffen u.a. mit dem „Kunstpreis der DDR“ (1987), dem „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ (1992, 2003 und 2010) und dem „Bundesverdienstkreuz“ (2024) ausgezeichnet.
Der 1952 in Coswig geborene Schöne wuchs in einer evangelischen Pfarrersfamilie auf, absolvierte eine Lehre als Korpusgürtler und war dann Laienschauspieler der „Spielgemeinde Leipzig“. 1972 bewarb er sich an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin, wurde zunächst dort angenommen und erhielt einige Wochen später eine Absage, weil er in der „Nationalen Volksarmee der DDR“ den Dienst an der Waffe verweigerte und stattdessen als Bausoldat diente. Von 1973 bis 1978 arbeitete er als Briefträger in Coswig und absolvierte parallel ein Fernstudium für Unterhaltungsmusik und Gesang an der „Carl Maria von Weber“-Musikhochschule in Dresden. Seit 1979 ist er freischaffender Liedermacher und Buchautor.
Seit dem Erscheinen seiner ersten LP „Spar deinen Wein nicht auf für morgen“ (Amiga) ist Gerhard Schöne aus der Liedermacher-Szene nicht mehr wegzudenken und ich werde mein Leben lang nicht vergessen, wie er 1988 – nach seinem Nicaragua-Besuch – erstmals den Song „Mit dem Gesicht zum Volke“ im „Palast der Republik“ in Berlin sang. Die Geschichte dazu erzählt er in dieser Podcast-Episode.
Gerhard Schönes Alben erscheinen seit der deutschen Wiedervereinigung im Buschfunk-Verlag Berlin. Seit 1988 wurden neun seiner Kinderbücher veröffentlicht. Apropos: Er hat sechs Kinder im Alter von 16 bis 37 und mit seiner Frau engagiert er sich als „Bereitschaftspflege-Eltern“. Als solche betreuen sie Kinder jeweils ein Stück ihres Weges. „Das Schwierigste ist, sie dann wieder loszulassen.“ erzählt er.
Ich habe Gerhard Schöne im September 2024 vor einem Konzert des „Weißenseer Kultursommers“ in der „Stephanus-Stiftung“ in Berlin-Pankow getroffen und wir haben – wie es sich für diesen Podcast gehört – über Leben und Tod gesprochen. Auf letzteren sind wir gleich zu Beginn gekommen, denn Gerhard erinnert sich daran, wie es für ihn als Kind von seinem Vater 50 Pfennige gab, wenn er als Pfarrerssohn vor der Trauergemeinde das Kreuz hertrug. Insofern hatte Gerhard schon in jungen Jahren Kontakt damit. Und – befragt nach der „Rede meines Lebens“ – verweist er darauf, dass es ja etliche Lieder zum Thema „Leben und Tod“ von ihm gibt, die bei seiner Abschiedsfeier gespielt werden könnten 😉. Nicht zuletzt sein eigenes „Ich sage Dank“-Lied aus dem Jahr 2020 …
Viel Spaß mit der Episode 123 von „Schwarz hören“ mit – dem auch im Podcast ab und an singenden – Gerhard Schöne.
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