27. Dialektik der Freizeit
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Kurz vor Frühlingsbeginn und dem allgemeinen Sprießen und Erblühen auch freizeitlicher Aktivitäten streuen Bruno und Jakob Pfeffer in die Suppe, bzw. Sand ins Getriebe all jener, die Freizeit für eine gute Sache halten. Der Protestler vom Dienst und Vorstand a. D. der bundesrepublikanischen Vereinigung der Spaßbremsen ("Fun ist ein Stahlbad"), Theodor W. Adorno, reicht uns Pfeffer bzw. Sand und weist uns in Richtung des Getriebes der Kulturindustrie, welches selbst dem unkritischsten Esser die Freizeit-Suppe versalzt, in aller Regel ohne dass er es bemerkt. Freizeit ist nämlich ohne Arbeitszeit nicht zu denken, und grundsätzlich verschieden vom eigentlich erst qualitativ bestimmbaren Begriff der Freiheit. Weiterhin sind zu scheiden Muße und Langeweile, wobei letztere die Verzweiflung markiert, zu ersterer nicht mehr die nötige Ernsthaftigkeit aufbringen zu können. Sinnstiftend sind weder Hobbies (wer sich ernst nimmt, erschrickt bereits ob der Frage nach ihnen) noch blinde Aktivität - beide füllen jedoch zu große Quanten unserer Freizeit. Dabei sollten wir keine Angst haben, vor Papa Adornos Augen nur als kulturkonservative Ernsthaftigkeitsfanatiker Gnade zu finden; im Gegenteil lässt sich auch ernste Blödelei betreiben, solange sie von freier Expression lebt und durch eigene Phantasie produziert wird. Was uns an Freizeitangeboten vorgesetzt wird, sollten wir jedoch in den allermeisten Fällen als Organisation unserer Freiheit ablehnen, was wie immer leichter gesagt als getan ist. Doch es lohnt sich: Wir können die Chance wahren auf echten Genuss und wirkliche Erlebnisse abseits der Eventkultur.
Inhalt:
00:00:00 Begrüßung und Berufe
00:09:06 Adorno: Freizeit
Lektüre:
Theodor W. Adorno: Freizeit, in: GS 10.2, Frankfurt am Main 1977, S. 645-655.
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